Egal ob Nahrungsmittel, Möbel oder Kleidung – in unserer Gesellschaft scheint das rücksichtslose Wegwerfen zum Trend geworden zu sein. Denn sobald sich Langeweile breit macht, wird einfach wieder etwas Neues gekauft. Doch mittlerweile formiert sich augenscheinlich eine Gegenbewegung. Immer mehr Menschen scheinen sich wieder dafür zu interessieren, wo Waren und Produkte herkommen und vor allen Dingen, wie viel Arbeit in ihnen steckt. Nachhaltigkeit und Fairness sind wieder angesagt. Und hier kommen DIY-Produkte ins Spiel. Sie werden von Bastelfans in kleiner Stückzahl gefertigt und erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Deshalb machen zunehmend mehr Menschen ihr Hobby zum Beruf und werben so für authentische Produkte. Wie dieser Weg aussehen kann, zeigen wir hier.
Bastelutensilien brauchen einen festen Platz
Wer den Entschluss gefasst hat, mit Selbstgebasteltem Geld zu verdienen, braucht dafür zunächst einmal eines: Platz. Das benötigte Material muss schließlich ordentlich an einem festen Ort verstaut sein und Kleber, Schere und Co. sorgen über den Esstisch verteilt daheim schnell für Chaos. Bastelfans sollten sich deshalb zuhause einen eigenen Arbeitsplatz schaffen. Dafür reicht in den meisten Fällen schon ein kleiner Tisch im Wohnzimmer aus. Wer mehr Platz hat, kann sich natürlich gleich ein ganzes Bastelzimmer einrichten.
Vor dem Verkauf kommt es auf die Vorbereitung an
Hat man das Produkt der Wahl für sich selbst gefunden, ist es vor dem Verkauf ratsam, erst einmal auszutesten, wie die Produkte überhaupt bei möglichen Käufern ankommen. Hilfreicher Tipp: Erst einmal ein paar Prototypen produzieren und diese an Freunde und Verwandte verteilen. Deren Feedback gibt noch einmal wichtige Impulse für eine eventuelle Optimierung der Waren. Um schließlich den finalen Preis der Produkte festzulegen, ist es nie verkehrt, im Vorfeld einen detaillierten Businessplan aufzustellen, der folgende Faktoren berücksichtigt:
- Materialkosten
- Benötigtes Werkzeug
- Fixkosten (Wasser, Strom, Internet etc.)
- Verpackungskosten
- Versandkosten
- Verkaufspreis
- Stückzahl der Produktion
- Preiskalkulation
Diese Aufstellung ist hilfreich, um aus den Gesamtkosten schließlich den Verkaufspreis zu berechnen. Der sollte im Bestfall nicht nur die laufenden Kosten decken, sondern auch Profit abwerfen. Da kommt es auf die optimale Gewinnmarge an, die man mit einem Online-Rechner schnell ermitteln kann.
Es gibt verschiedene Verkaufsmöglichkeiten
Sind alle Formalitäten geklärt, kann es mit dem Verkauf losgehen. Dafür eigenen sich Internet-Plattformen wie DaWanda oder Etsy. Wem das nicht genug ist, der kann einen eigenen Onlineshop einrichten. Dann fallen jedoch meist zusätzliche Werbekosten an, denn potenzielle Kunden sollen den Shop ja möglichst schnell und unkompliziert im Internet finden. Wer es klassischer mag, verkauft seine Handarbeiten ganz altbewährt auf Floh- oder Handwerkermärkten. Im Vergleich zum Internet liegt der Fokus hier verstärkt auf dem direkten Kundenkontakt.
Läuft der Verkauf langsam aber sicher an, müssen DIY-Verkäufer unbedingt ans Finanzamt denken. Denn je nachdem wie hoch Nachfrage und Umsätze sind, ergeben sich daraus unterschiedliche Vorgaben für die Steuererklärung. Einnahmen von gut 410 Euro im Jahr rufen die Steuerfahndung noch nicht auf den Plan. Alles, was darüber liegt, muss jedoch korrekt angemeldet werden. Hier können Hobbybastler bis zu einer bestimmten Grenzen die sogenannte Kleinunternehmerregelung in Anspruch nehmen. Wer sich mit Basteleien selbstständig macht, muss dagegen ein Gewerbe anmelden und in der Folge eine Einkommenssteuererklärung und die Umsatzsteuervoranmeldung einreichen. Nur so stellen Verkäufer sicher, dass der Online-Verkauf keine juristischen Konsequenzen nach sich zieht.
Viel Arbeit, die sich lohnen kann
Alles in allem ist der Verkauf von Selbstgemachten mit viel Aufwand verbunden. Wer jedoch mit Spaß und Ausdauer bei der Sache bleibt und sich zusätzlich noch einen hilfreichen Verkaufsratgeber zu Gemüte führt, kann mit einer kleinen Geschäftsidee große Erfolge einfahren.