Audio-on-Demand-Angebote – wie Hörbücher, Podcasts und auch Hörspiele – erfreuen sich offenbar immer größerer Beliebtheit. Anbieter für den digitalen Erwerb von Audio-Inhalten gibt es mittlerweile einige. Radiosender bieten mehr und mehr Hörformate zum Download an. Und auch Musik-Streaming-Dienste beschränken ihr Angebot nicht nur auf Lieder, sondern setzen zudem auf das gesprochene Wort.
Audio-Markt im Rückblick
Um die neuesten Trends auf dem Markt besser verfolgen zu können, hat das Unternehmen Audible eine Studie beim Meinungsforschungsinstitut Kantar zur Hörkultur in Deutschland in Auftrag gegeben: den Audible Hörkompass 2020. Die Untersuchung wird seit 2016 jährlich durchgeführt. Im Juli 2020 wurde in dem Zusammenhang über einen Zeitraum von zwei Wochen eine Stichprobe von 2.037 Teilnehmenden in Deutschland im Alter ab 14 Jahren telefonisch befragt.
Danach haben im letzten Jahr hochgerechnet etwa 26 Millionen Menschen in Deutschland Hörbücher, Podcasts oder Hörspiele konsuminert. Die Hörerzahlen 2020 sind damit im Vergleich zu den Vorjahren um mehrere Millionen angestiegen. 2019 waren es etwa drei Millionen weniger, 2018 sogar vier Millionen weniger und 2017 waren es der Studie nach nur insgesamt 18 Millionen Hörerinnen und Hörer.
Herausgekommen ist außerdem, dass 31 Prozent davon mindestens einmal im Monat hörten, zehn Prozent sogar täglich. Im Jahr 2019 haben etwa 26 Prozent die genannten Audio-Angebote mindestens einmal monatlich genutzt und etwa 11 Prozent haben täglich gehört.
Insbesondere Podcasts wird scheinbar zunehmend gerne gelauscht. Laut Umfrage nutzte 2020 etwa jede vierte Person in Deutschland dieses Angebot – mehr als doppelt so viele Menschen wie noch im Jahr 2018. Unter anderem daran zeigt sich vielleicht ein Trend hin zu weniger haptisch erfahrbaren Audio-Formaten.
Hörgewohnheiten der Audio-Konsumierenden
Audiobooks und Co. wurden im Jahr 2020 laut Audible Hörkompass, wie das Unternehmen die Kantar-Umfrage nennt, von 64 Prozent der Hörerinnen und Hörer am liebsten über das Smartphone oder Tablet gehört. Die CD als Medium nutzten lediglich 26 Prozent. Mobile Endgeräte entwickelten sich demnach im Verlauf der letzten Jahre zu den wichtigsten Medien für den Genuss von Audio-Inhalten, während die CD mit der Zeit unwichtiger zu werden scheint. 2019 beispielsweise haben noch 32 Prozent CDs genutzt und nur 59 Prozent Smartphones oder Tablets.
Durch den Vormarsch der mobilen Endgeräte scheinen auch immer mehr Menschen unterwegs Hörbücher und Ähnliches zu hören – egal ob in öffentlichen oder privaten Verkehrsmitteln, im Urlaub oder sogar beim Sport. Auch um Wartezeiten zu überbrücken – zum Beispiel beim Arztbesuch, im Supermarkt oder an der Bushaltestelle – nutzten viele der Unter-40-Jährigen Audio-Angebote per Smartphone oder Tablet.
Am meisten wird augenscheinlich dennoch zu Hause gehört – von etwa zwei Dritteln ist in der Studie 2020 die Rede. Dabei stand bei Vielen der Entspannungsaspekt im Vordergrund – insbesondere bei Schülerinnen und Schülern sowie bei Frauen eher als bei Männern. Gehört wurde beispielsweise zum Einschlafen, bei der Hausarbeit oder auch beim Kochen.
Bevorzugte Audio-Inhalte
Inhaltlich gefielen den Menschen 2020 besonders Formate, die exklusiv für das Hören – von Beststellerautoren wie Sebastian Fitzek oder Markus Heitz – konzipiert wurden. 73 Prozent wünschten sich das. Außerdem bevorzugten Viele, der Umfrage nach, Hörbücher und Podcasts ohne Werbung.